In meinem Unternehmen und im Glaubensleben treffe mich mit Führungskräften aus verschiedenen Geschäftsbereichen, Kulturen und mit unterschiedlichen demografischen Hintergründen.
Es ist eine Ehre, Zeit mit so vielen Influencern zu verbringen und von ihnen zu lernen. Bei den Leitern und Führungskräften, die mich am meisten beeindrucken, habe ich eine besondere gemeinsame Eigenschaft entdeckt: Bescheidenheit. Die Bibel verwendet auch den Begriff „Demut“.
Der Begriff Demut ist heute bei vielen Menschen negativ behaftet und wird nicht selten mit Schwäche verbunden. Demut im biblischen Sinn ist jedoch der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg, da wir durch diese sich unterordnende Bescheidenheit eine dienende Position einnehmen.
Paulus bezeichnete sich selbst als den größten aller Sünder, oder in der Neuen Genfer Übersetzung lesen wir vom Schlimmsten, obgleich er sehr genau wusste, dass sein Herr ihn von aller Schuld befreit hatte.
im ersten Brief an Timotheus lehrt uns Gottes Wort, wie Paulus ein Beispiel für Demut gegeben hat: „Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten, von denen ich der erste bin.“
Denn das steht unumstößlich fest, darauf dürfen wir vertrauen: Jesus Christus ist in diese Welt gekommen, um uns gottlose Menschen zu retten. Ich selbst bin der Schlimmste von ihnen.
Doch gerade deshalb war Gott mit mir ganz besonders barmherzig. An mir wollte Jesus Christus zeigen, wie groß seine Geduld mit uns Menschen ist. An meinem Beispiel soll jeder erkennen, dass wirklich alle durch den Glauben an Christus ewiges Leben finden können.
1. Timotheus 1,15
Wir erinnern uns: Paulus früher auch Saulus genannt, war ein Ankläger und Mörder von Christen. In diesem Vers sehen wir, dass er sich viele Jahre später, nach seiner radikalen Verwandlung durch Gott, nach der Gründung vieler Gemeinden und dem Verfassen des größten Teils des Neuen Testaments, immer noch als „Oberhaupt aller Sünder“ bezeichnete. Hier ist es keineswegs so, dass Paulus vergessen hatte, dass er durch das Blut Jesu reingewaschen ist.
Doch Paulus macht uns deutlich, dass er nie aus den Augen verloren hat, wer er früher einmal war. Stattdessen war er demütig und dankbar für Gottes Geschenk der Erlösung und Errettung, auch wenn er sich seines göttlichen Rufs für sein Leben sicher war.
Hat man eine leitende Position inne, ist man Vorbild für andere und hat Einfluss. Paulus benutzt ein machtvolles Wort, um sich selbst zu beschreiben. Er denkt nicht, dass er „angekommen“ sei. Er erinnert sich immer noch daran, woher er kommt, und daran, dass er Gott fortlaufend braucht. Gott liebt uns bedingungslos. Aber wir sollten niemals vergessen, dass wir immer auf seine Gnade und Barmherzigkeit angewiesen sind.
Wenn ich mich schlimmster aller Sünder betrachte, verurteile ich andere nicht mehr – ich sehe mich selbst als bedürftig an, so wie andere einen Erlöser brauchen. Wir alle sind unvollkommen und können nur mit der Kraft Gottes, die in uns und durch uns wirkt, Gutes tun.
Bekehrung bedeutet nicht, dass wir nicht mehr sündigen. Es bedeutet, dass wir frei von Schuld leben können und sollen, weil wir das kostenlose Geschenk Gottes angenommen haben, aber weiterhin Gnade brauchen! Gott hat mich vielleicht ein gutes Stück Wegstrecke und in meiner Berufung vorangebracht, aber ich habe noch einen weiten Weg vor mir.
Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Römer 12,2
Der Maßstab der Welt für einen Führungsverantwortlichen ist Geschäftigkeit, Stolz und das Erklimmen der Erfolgsleiter. Der Identitätsdieb ist wirklich gut darin, uns mit diesen Dingen abzulenken. So bringt er nicht selten selbst diejenigen von uns, die schon eine Weile mit Gott unterwegs sind, dazu, sich den Maßstäben der Welt anzupassen.
Wir mögen „Gutes“ tun, aber wir müssen danach streben, Gottes guten, vollkommenen und wohlgefälligen Willen zu tun. Die Grundlage einer starken Führung bestand für Paulus darin, dass er sich seiner Bedürftigkeit gegenüber Gott bewusst war, in Demut lebte. Selbst nach bemerkenswerten Erfolgen bezeichnete er sich immer noch als Oberster der Sünder. Der einzige Weg, sich Gottes vollkommenen Willen bewusst zu machen, besteht also darin, sich ständig daran zu erinnern, dass man den Weg nicht kennt. Nur Gott ist gut, und ohne ihn sind wir nichts. Deshalb müssen wir sensibel für den Heiligen Geist sein, damit er uns ständig lehren und unsere Schwächen und unser Bedürfnis nach ihm offenbaren kann.
Folgendes kannst du beten:
„Lieber Herr Jesus, durchforsche mein Herz. Ich bin nicht zufrieden mit all dem Guten allein – ich möchte deinem vollkommenen, wohlgefälligen Willen erkennen und gehorsam sein. Ich brauche deine Hilfe Tag für Tag. Lehre mich, wie Du zu sein und andere zu Dir zu führen. Danke für Deine Liebe, für deine Gnade und für die mir durch dein Erlösungswerk geschenkte Gerechtigkeit. Amen.“
Mein Herz schlägt dafür, Menschen dabei zu unterstützen, ihre von Gott gegebenen Gaben und ihre Berufung zu entdecken und zu ergreifen. Die biblischen Themen rund um unsere Identität in Christus, Gerechtigkeit, Gaben des Heiligen Geistes sowie eine Kultur, die den Kernwerten von Gottes Königreich entspricht, begeistern mich.
Mit großer Freude lehre und trainiere ich Menschen zu den Themen Berufung, Leiterschaft, Identität, Gerechtigkeit und Gemeindebau. Ich fördere den Bau christlicher Gemeinschaften auf Basis des biblischen Gemeindemodells. Seit 2019 diene ich als apostolischer Leiter der Freien Christengemeinde LivingHope in Rosenheim in Oberbayern.